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Stefan Franck

Auf in den Sommer!

Die Sonne scheint, es wird wärmer, die Leute rund herum sind mehr draußen und scheinen auch glücklicher. Entspannte Spaziergänge durch den Wald, an der Isar sitzen, grillen oder ein leckeres Spaghetti-Eis genießen. Die Laune wird besser.

Auf einer Wiese ist eine Kampffläche freigemäht, drauf sitzen eine Lehrerin mit vier Schülern und meditieren.
Im vergangenen Sommer trainierten wir auf der Wiese

Es war wieder ein schwieriger Winter, den uns die Pandemie beschert hat. Bis hin zur Ausgangssperre gab es harte Einschnitte, um die Ausbreitung einzudämmen. Wir selbst mussten unser Training immer wieder umstellen - als Sport im letzten Herbst nur noch zu zweit erlaubt war, boten wir unseren Mitgliedern Personal Training an, immer ein Schüler und ein Lehrer. Optimale Betreuung, aber das Gemeinschaftsgefühl und die Interkation mit der Gruppe leiden natürlich. Dann ging auch das nicht mehr und wir mussten auf Online Unterricht ausweichen - immer noch 1:1 um trotz der Distanz so gut wie möglich unterrichten zu können.

Jetzt, mit dem Rückgang der Zahlen, bieten wir natürlich wieder Training im Freien und seit Kurzem auch wieder in der Halle an, sodass wir von der Witterung unabhängig sind. Es ist gut zu sehen, dass die Infektionsraten so schnell zurückgehen. Wir hoffen, dass damit die ausgelassene Frühsommerstimmung weiter untermauert wird, dass wir auf einen schönen und freien Sommer zusteuern - und, dass wir im Herbst keine weitere Welle ertragen müssen.

Wenn bessere Zeiten ins Haus stehen, ist es immer gut, einen kurzen Blick zurückzuwerfen auf all das, was man überstanden hat. Nehmen Sie sich doch kurz die Zeit und überlegen Sie, wie die Pandemie Ihr Leben verändert hat.

Sicherlich gab es viele Einschnitte, vielleicht sogar Verluste. Bedenken Sie, dass Sie diese überstanden haben und heute hier sind, auf dem Weg in den Sommer. Vielleicht haben Sie aber auch einige positive Erlebnisse, die aus der Lage heraus entstanden sind?

Im Chinesischen steht das Wort Weiji (危机) für Krise: Das erste Zeichen, Wei steht für Gefahr, das zweite Zeichen, Ji, steht für Gelegenheit. Das Gute und das Schlechte gehen Hand in Hand, wie wir es auch aus dem bekannten Symbol für Yin und Yang kennen.

Das Yin-Yang Symbol
Yin und Yang

Die Frage ist nur: Wie findet man das Gute im Schlechten? Wie kann man mit Krisen so umgehen, dass man sie nicht nur übersteht, sondern sogar die darin verborgene Gelegenheit ergreift? Das muss nicht ein großes Ereignis wie eine Pandemie sein. Immer wieder erleben wir Krisen - Liebeskummer, Probleme in Schule, Studium, Beruf, Krankheiten, Verluste, ... Die Liste ist endlos.

Die Antwort ist Resilienz. Damit wird nicht nur unsere Widerstandskraft gegen all diese Probleme beschrieben, sondern auch die Anpassung daran. Durch den Druck verändern wir uns und das Ziel ist es, die Veränderung in die richtige Bahn zu lenken. Es gibt einige Tricks, mit denen wir unsere Resilienz stärken können:

  1. Berufen Sie sich auf Ihre Stärken. Sie haben viele Fähigkeiten. Seien Sie stolz auf diese, machen Sie sich Ihre Talente bewusst - und setzten Sie sie dann in der aktuellen Lage ein.

  2. Bewerten Sie die Lage objektiv. Oftmals erscheinen unsere Sorgen größer, als sie sein müssten, da wir sehr emotional reagieren. Nehmen Sie etwas Abstand und betrachten Sie die Situation neutral.

  3. Üben Sie Achtsamkeit. Mindfulness ist ein Modewort, das für eine mächtige Technik steht: Durch Meditation üben Sie, auf das Jetzt zu fokussieren. Lassen Sie sich nicht vom Kopfkino der Sorgen und Ängste beherrschen.

  4. Sichern Sie sich Ausgleich. Nehmen Sie sich Zeit für andere Dinge - Kreativität, Musik, Sport, Genuss. Erleben Sie, wie viel es neben der Krise gibt. Sorgen Sie für sich und Ihren Körper.

  5. Pflegen Sie Ihre Freundschaften und Beziehungen. Unsere zwischenmenschlichen Kontakte sind der wichtigste Faktor für unser Wohlergehen. Ein Gespräch kann viel helfen und selbst, wenn Sie sich nicht öffnen wollen, kann der alltägliche Austausch Halt geben.

Karate hat mich in den vergangenen Monaten in allen diesen Punkten unterstützt: Auch wenn ich es bei den Corona-Problemen nicht einsetzen konnte, gab es mir immer ein Gefühl von Kompetenz und Stärke. Wer im Karate Freikampf trainiert, weiß, dass man nicht raten darf, was der Gegner macht, sondern objektiv seine Signale sehen und darauf reagieren muss. In jedem Training üben wir Achtsamkeit und meditieren sowohl am Anfang wie auch am Ende. Karate ist ein körperlicher Ausgleich, der gerade durch die Katas auch den Geist übt. Schließlich habe ich über das Asien Sport Center auch viele Freunde gefunden.

Ein guter Freund (der leider kein Karate macht) sagte einmal: "Bei schönem Wetter kann jeder segeln." Es sind die Krisen, in denen wir uns bewähren können, wenn es schwierig wird. Hoffen wir, dass diese Proben nun erst einmal hinter uns liegen und der Rest des Jahres schönes Wetter bringt. Nutzen wir die Zeit, um uns auf den nächsten Sturm vorzubereiten, indem wir unsere Resilienz stärken.

Zum Beispiel im Karate-Training - ich freue mich schon darauf, dort viele Freunde wiederzusehen, alte wie neue. Falls Sie noch nicht selbst Karate üben - jetzt ist die beste Zeit, damit anzufangen.

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